Australien/Neuseeland: Ein kleines bisschen Heimat in der Ferne!
Gut sieben Wochen bin ich nun unterwegs … schon. Das ging schnell. Meistens. Denn manchmal schleicht sich, bei aller Wanderlust (ein Ausdruck, der auch im Englischen funktioniert), Travellerdrang und Abenteuertum ganz leise ein anderes Gefühl ein: Heimweh.
Natürlich nach meinem Mann und meiner ganzen Familie, aber auch nach meinen Freunden, meinen Fanclub, meinen Karnevalsvereinen, dem Brüllen von Olé, Heja oder Helau, dem Blick über den Rhein, den Gehry-Bauten, den Rheinturm und die Hausbrauereien (jetzt ein Alt und ein Mettbrötchen!) …
Ich könnte die Liste noch ganz schön lange fortsetzen, aber es soll ja nicht undankbar rüberkommen.
Schließlich mache ich gerade die bislang größte Reise meines Lebens – und das macht richtig Spaß und Es gibt ja noch so viel zu entdecken.
Zudem gibt es immer wieder Dinge, die einen auf schöne Weise an zu Hause erinnern – die meisten völlig unverhofft.
Hier die Top5 der bisherigen „Heimat in der Ferne“-Highlights:
Platz 5: Kölsch in Exmouth/Australien: Ein unerwartetes Fast-Heimatgefühl, allerdings knapp am Thema vorbei. Ich bin schließlich aus Düsseldorf.Â
Platz 4: Fortuna Hotel in Singapore: Gut, sah jetzt nicht so erstklassig aus, wie ich es gerne gehabt hätte, insofern hinkt auch dieses Beispiel etwas.
Platz 3: Schafe in Neuseeland: Egal ob Nord- oder Südinsel, Neuseeland ist das Land der Schafe. 30 Millionen Exemplare wie einer der Guides gestern wieder betonte. Sind schon lustige, plüschige Tierchen, genau wie ihre Geschwister auf den Oberkasseler Rheinwiesen. Allerdings kam ich bislang noch nie auf die Idee (so wie hier), sie dort einfach mal zu besuchen.
Platz 2: Radschläger-Denkmal in Perth/Australien: Der Radschläger gehört zu den Düsseldorfer Wahrzeichen, von der Entstehungsgeschichte existieren jedoch unterschiedliche Varianten. Gesichert ist, dass Düsseldorfer Pänz (Kinder) Ende des 19 Jahrhunderts „for ene Pfennig“ Rad geschlagen haben. Bis heute wird die Tradition gepflegt (wenn auch ohne Pfennig). So gibt es jährlich einen Radschläger-Wettbewerb und das Bild von Radschlägern ist aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken (z.B. Gully-Deckel). Eine große Radschläger-Skulptur ist u.a. vor dem Uerige an der längsten Theke der Welt zu finden. Und, was soll ich sagen? Mitten in der Fußgängerzone der westaustralischen Stadt Perth steht ebenfalls ein in Bronze gegossener Radschläger! Allerdings ohne jeglichen Bezug zu unseren. Perth ehrt damit auf der Hay Street seinen bekanntesten Straßenkünstler Percy Button, der in den 20er Jahren „for a few shillings“ Handstand und Radschlag vor wartenden Theaterbesuchern vorführte. Das ein Tourist wie besessen und lauthals lachend dieses Denkmal fotografiert, scheint nicht so häufig vorzukommen. Ich sorgte jedenfalls für einige Verwunderung.
Platz 1: Gaslaterne in Christchurch/Neuseeland: Die sieht nicht nur so aus, wie die, die zu Hause vor meinem Wohnhaus steht – das ist eine echte Düsseldorfer Gaslaterne auf der „Park Terrace“ der neuseeländischen Stadt Christchurch! Sie ist eine von 21 Straßenlaternen aus aller Welt, die Städte im Rahmen des Kunstprojektes „Solidarity Grid“ des Düsseldorfer Künstlers Mischa Kuball gestiftet haben, nachdem Christchurch 2011 von einem verheerenden Erdbeben mit 185 Todesopfern heimgesucht wurde. Ich weiß nicht ob, die Laterne schon mal gedrückt wurde… jetzt schon! Kann ja nicht schaden. Auch wenn auch dies für allgemeines Erstaunen sorgte – obwohl ich zur Feier des Tages extra mein Düsseldorfer Heimathafen-T-Shirt angezogen hatte.
Und dann war der kurze Moment Heimweh auch schon wieder vorbei … denn gleich nebenan erklang die Live-Musik des Nudel-Festivals . Und da wollte ich hin.
Über die Brücke, bis hin zu der Musik.
Let your mind travel!