Sydney/Perth: Slow down under – mit dem Zug quer durch Australien!

Sydney/Perth: Slow down under – mit dem Zug quer durch Australien!

Januar 6, 2019 0 Von Kerstin

Zugfahren? Das hieß für mich bislang von A nach B, am liebsten möglichst schnell, aber meistens verspätet.

In Australien habe ich nun erstmals einen Zug genommen, um möglichst langsam durch den Kontinent zu fahren und dabei möglichst viel zu sehen.

Sagte ich einen Zug? Ich meinte, DEN Zug. Indian-Pacific. Der Name ist Programm, da er den Pazifik (Ostküste) und den Indischen Ozean (Westküste) verbindet. Mit Betten, Speisewagen, Ausflügen – und vor allem gaaanz viel Zeit. Gut drei Tage und drei Nächte um genau zu sein.

Im Vorfeld kam ich nicht umhin mich zu fragen: Wird einem nicht wahnsinnig langweilig?

Erstaunlicherweise nein! Entschleunigung wörtlich genommen. Verschiedenste Landstriche ziehen am Fenster vorbei – von grünen Bergen, über eine Art Steppe bis zur Wüste.

Land, Leere und Freiheit bis zum Horizont. Gleich drei Mal muss man die Uhr umstellen, da die Zeitzone wechselt. Und natürlich immer wieder Kängurus. Hoppelnd, glotzend oder dösend – tagsüber schlafen sie nämlich am liebsten.

Geht mir im Zug nicht anders. Glotzend und dösend sitze ich im Abteil, nicke immer wieder ein. Völlig eingelullt von den Zuggeräuschen – so stelle ich mir Meditation vor. Drei Mal am Tag hoppel ich in den Speisewagen. Nachts schlafe ich wie ein Stein. Slow down under!

Und selbstredend gibt es natürlich auch kein Handynetz. Wie oft hat man schon den Satz „Der Weg ist das Ziel“ gehört. Hier trifft es wirklich zu…

… bis wir in Perth sind. Hier kommt dann doch kurz die „alte Mentalität“ durch. Als der Zug nämlich nach 4352 Kilometern in der Westautralischen Stadt Perth ankommt – und unsereins erstaunt feststellen muss: mit nur gut 5 Minuten Verspätung.

Dabei wäre ich, ehrlich gesagt, diesmal über eine größere Verspätung nun wirklich nicht traurig gewesen… so durchgechillt wie ich mich jetzt fühle. Let your mind travel!