Australien/ Neuseeland/ Fiji/ Französisch-Polynesien/ Hawaii: Abtauchen in der Hai-Society!
Ningaloo Reef und Great Barrier Riff, Kaikoura und Poor Knights, Treasure Island, Rangiroa und Big island. Während meiner dreimonatigen Weltreise legte ich immer wieder tagelange Stopps zum Tauchen ein – und treffe in Australien, Neuseeland, Fiji, Französisch-Polynesien und Hawaii bei den Tauchgängen unter Wasser die wundersamsten Kreaturen der Ozeane.
Wer unter Wasser taucht, sieht mehr von der Erde
„Gehst Du dann nur tauchen? Aber dann siehst Du doch gar nichts vom Land!?“ wurde ich dabei von anderen, nicht-tauchenden Travellern, ebenfalls auf Weltreise, manchmal gefragt.
Vom Land nicht (dafür fahre ich ja Zug). Vom Planeten schon. Einen Teil seiner Mehrheit von 71% um genau zu sein. Zu diesem gewaltigen Anteil besteht unsere Erde nämlich aus Wasserflächen. Kein Paradoxum: Wer taucht, sieht also mehr von der Erde.
Faszination Tauchen
Die Faszination? Man gleitet gefĂĽhlt schwerelos durch ein schier unendliches Blau. Stets begleitet vom Geräusch seines eigenen Atems… und begleitet von den faszinierendsten Fischen und Meerestieren. Wahnsinn, wen man hier so alles trifft in der Hai-Society…!
Die Namensgeber der Hai-Society und die Silberpfeile
Vorsicht, wenn deren Namensgeber, die Haie, den Kreis immer enger ziehen… sie könnten theoretisch irgendwann einfach zuschnappen. Ist aber eher was fĂĽr Hollywood-Filme und kommt beim Tauchen in Wahrheit nur sehr, sehr, sehr selten vor.
Ebenfalls eigentlich harmlos sind die Silberpfeile: Die tollen Hechte und Barrakudas. Bei Barrakudas neigen männliche Einzelgänger allerdings eher zu Aggression oder Anhänglichkeit als ihre Artgenossinnen, besonders wenn sie etwa glänzendes sehen – das könnten sie nämlich sofort fĂĽr einen bösen Konkurrenten halten.
Schleimfische, Putzer, Dicklipper & Co
Interessant sind auch andere Strategien hier: So ahmen einige Schleimfische und Lippfische ihre gefährlicheren Vorbilder gerne nach. Putzerfische versuchen, im Fahrwasser von wirklich großen Tieren mit zu schwimmen, um ihnen ihren Dreck wegzumachen. Andere tun einfach so, als seien sie groß und wichtig und ahmen dazu das Aussehen von großen Fischen nach. Für sie werden einfach die Namen ihrer Vorbilder mit dem Wort falsch (z.B. Falscher Bonito) oder eine Verniedlichungsform verwandt (Zwergkaiser), denn eigentlich sind sie in Wahrheit ja ganz kleine Fische.
Und dann gibt es da noch den Napoleon, der gerne mal eine dicke Lippe riskiert, die Dickkopf- und die Großmaul-Makrele, sowie den aalglatten Röhrenaal, der seinen ganzen Körper mit der jeweiligen Strömung dreht, um ja keinen Widerstand zu spüren.
Oder den Skorpionfisch und den Rotfeuerfisch, die völlig regungslos und harmlos tun – bis ein Fisch nah genug ist, um ihn einfach zu verschlucken. Oder die Clownfische, die sich bei einer bestimmten Annemonenart einschleimen (genauer gesagt mit deren giftigen Sekret) und so selbst giftig werden. Oder der Stachelrochen … oder … oder … oder …
Quokka der Meere: Schildkröten, Seelöwen, Mantas und Delfine
Apropos Clowns! Man findet natürlich auch echte Highlights. Für mich sind das Schildkröten, Delfine, Riesenmantas und (seit dieser Reise) Seelöwen. Wahrscheinlich, weil sie auch immer so aussehen als würden sie lächeln und auch mal zu Blödsinn neigen. Damit sind sie für mich die Quokkas, also die echten Clowns der Meere.
Per Anhalter durch die Unterwasser-Galaxis
Doch auch mit anderen Arten gibt es viel zu lachen – besonders ĂĽber Missverständnisse! Wie ĂĽber den Barsch, der mich beim Tauchen in Australien erst irrtĂĽmlich fĂĽr eine flotte Korallenhöhle hielt und prompt in den Raum zwischen mir, dem Meeresboden und meinen Armen einzog. Aber sĂĽĂź war mein Fast-Untermieter ja – besonders sein Silberblick.
Oder den Anhalterfisch, der versuchte, beim Tauchgang vor Fiji an mein Bein anzudocken, weil er mich fĂĽr ein groĂźes Tier und damit guten Fang hielt und versuchte, so per Anhalter durch die Unterwasser-Galaxis zu reisen.
Auch und gerade beim Tauchen gilt also: Dive in and find out. Oder auch: Let your mind travel!