Perth/ Jurien Bay: „Gewichtsprobleme“! Überleben mit 7 Kilo und 2 Paar Schuhen

Perth/ Jurien Bay: „Gewichtsprobleme“! Überleben mit 7 Kilo und 2 Paar Schuhen

Januar 12, 2019 0 Von Kerstin

Eine große Reise bedeutet viel Sehen, viel erleben und eben viel reisen! Mit dem Zug, dem Überlandbus und manchmal auch mit großen und kleinen Fliegern. Letzteres heißen in Australien zum Beispiel Regional Express, kurz REX – für alle, die aus aus Nordrhein-Westfalen sind: Nicht zu verwechseln mit dem RE-Zug, obwohl es auch im REX kein Internet gibt.

7 Kilo Handgepäck-Grenze

Das heißt leider auch, dass ich seit neuestem „Gewichtsprobleme“ habe! Gemein hin (und gemeinerweise) beträgt nämlich bei den kleineren Fluggesellschaften die Handgepäckgrenze 7 (SIEBEN!) Kilo, die Grenze für kostenlos aufzugebendes Gepäck variiert bei den meisten zwischen 0 (NULL!) und 15. Und die Fernbusse und Züge hier haben ähnliche Grenzen. Das heißt jedes Kilo zahlt.

Ich kam also schon vor meiner Abreise nicht umhin mich zu fragen, wie das Unmögliche möglich werden soll.

Also nicht, weil ich eine Frau bin und mehr als zwei Paar Schuhe brauchen würde (Blödsinn!), sondern weil ich tauche. Und zwar mit Flaschen. Und für die Schnorchler unter uns: Normalerweise wiegt alleine das Tauchgepäck 23 bis 30 Kilo.

Wohin mit der Tauch-Ausrüstung?

Die Gepäckstrategie lautet also wie folgt: Tauchgepäck auf 15 Kilo reduziert (und mit dem eingepackten, dünnen Anzug im 21 Grad Wasser an der Westküste auf jeden Fall frieren) – und ansonsten aus dem 7 Kilo Handgepäck Rucksack leben. Das hat außerdem den Vorteil, dass das Tauchgepäck auch schon mal am Flughafen in der Gepäckaufbewahrung und an Nicht-Tauchstationen („Dry Destinations“) komplett ungeöffnet bleiben kann.

Was soll in den 7 Kilo Handgepäck-Rucksack für eine Weltreise?

Doch was genau sind die 7 Kilo, die man mitnimmt? Und wie sollen die in den kleinen Rucksack passen? Soviel vorweg: Flashpacker oder Backpacker, die mit zwei Jacken, schweren Wanderschuhen an den Füßen, Mütze, Schal und riesigen Kopfhörern um den Hals am Check-In im Flughafen einer tropischen Großstadt stehen, sind keine Poser, sondern haben ebenfalls Gewichtsprobleme! Ich sehe nämlich seit neuestem auch so aus.

Neben den Wanderschuhen, Hose, T- Shirt, zwei Jacken (und besagten Kopfhörern), Cap und einer Handtasche, die ich also auf den Reiseetappen trage, habe ich in meinem Handgepäck-Rucksack nur noch ein weiteres kurzärmeliges T-Shirts, ein langärmeliges T-Shirt, ein Top, zwei Hemden, zwei Hosen, eine Regenjacke, eine Regenhose, einen faltbaren Tagesrucksack, einen Hut mit Moskitonetz, ein Moskitonetz, einen dünnen Anti-Moskitoschlafsack, ein Pyjama, ein Paar Turnschuhe, ein Paar Flip-Flops (ok, so gesehen drei Paar Schuhe, dafür werden die Flip-Flops aber auch als Strand- und Hausschuhe eingesetzt), zwei Paar Socken, Kulturbeutel (mit festem, nichtflüssigem Duschzeug und Shampoo – was es nicht alles so gibt), ein paar Medikamenten (Tablettenform), ein Mikrofleecehandtuch, Adapter und Aufladekabel und Badezeug/Wäsche für eine Woche. Und Trinkflasche (die wird aber erst nach dem Einchecken wieder an den Rucksack gehangen).

Multifunktionale Klamotten

Neben der Gewichtsfrage erfüllen alle Klamotten, die mit sind, noch weitere, wichtige Anforderungen: schnell trocknend, multifunktional (Hosenbeine und Hemdsärmel sind z.B. in jeweils zwei bis drei Längen tragbar, da mittels Reißverschlüssen oder Knöpfen zu kürzen), mückenschutzimprägniert, zusammenzuknüddeln und absolut bügelfrei. Letzteres übrigens eine Qualität, die ich durchaus auch jenseits des Reisens zu schätzen weiß.

Und damit das alles in den Rucksack passt, gibt es ja Vakuumtüten. Klamotten rein, ZIP zu und dann – pfffft – die Luft rausdrücken. Als Kind der 80er wurde ich dabei unweigerlich an einen Scherzartikel erinnert, der damals „Pupskissen“ hieß. Die älteren unter uns erinnern sich vielleicht. Der Minimiereffekt ist ebenso atemberaubend, siehe die drei Fotos im Vergleich.

Kaufverzicht oder Paket packen

Bei diesem übersichtlichen Kleiderangebot heißt es dafür natürlich – jede Woche vor Ort waschen. Und manchmal zur Post gehen. Denn jeder noch so kleine Souvenireinkauf führt unweigerlich zu erneuten Gewichtsproblemen. Da hilft nur “Rucksackdiät“, also Kaufverzicht oder das Päckchen nach Hause.

Also, ehrlich gesagt, das mit dem Kaufverzicht hat dann in den ersten Wochen doch nicht ganz so geklappt … da war ja dieses T-Shirt (Schnäppchen!) … und das süße Plüsch-Quokka (wirklich nur gaaaanz klein) … und dann dieser Hut für die Silvesterparty… und … öhm … ich höre jetzt besser auf … ich muss noch zur Post!

Let your mind travel!